Fieber zählt zu den häufigsten medizinischen Symptomen und ist oft ein Hinweis auf eine zugrundeliegende Infektion oder Krankheit. Aber ab wann spricht man wirklich von Fieber und nicht mehr nur von einer erhöhten Temperatur? In diesem Beitrag erklären wir dir, welche Körpertemperatur als Fieber gilt, welche Ursachen dahinterstecken können und wann du einen Arzt aufsuchen solltest. Zudem werfen wir einen Blick auf die Messmethoden und geben praktische Tipps, wie du Fieber effektiv behandeln kannst.
Was ist Fieber und wie entsteht es?
Fieber ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das auftritt, wenn der Hypothalamus im Gehirn – das Körperthermostat – die Solltemperatur des Körpers höher einstellt. Dies geschieht meist als Reaktion auf eine Infektion durch Viren oder Bakterien. Der Körper erhöht seine Temperatur, um die Bedingungen für Krankheitserreger zu verschlechtern und das Immunsystem zu aktivieren.
Ab welcher Temperatur hat man Fieber?
Die normale Körpertemperatur eines Menschen liegt zwischen 36,5 °C und 37,5 °C. Mediziner sprechen von Fieber, wenn die Körpertemperatur über 38 °C ansteigt. Eine Temperatur zwischen 37,5 °C und 38 °C wird als erhöhte Temperatur oder subfebriler Zustand bezeichnet.
Wie misst man Fieber?
Zur Messung der Körpertemperatur gibt es verschiedene Methoden:
- Ohrthermometer: Diese Geräte messen die Infrarotstrahlung im Gehörgang und liefern schnelle Ergebnisse.
- Digitale Fieberthermometer: Sie werden oral, rektal oder axillar (unter der Achsel) verwendet und gelten als sehr genau.
- Stirnthermometer: Sie messen die Temperatur an der Stirn mittels Infrarotstrahlen und sind besonders bei Kindern beliebt, da die Messung berührungslos erfolgt.
Tipps zur Behandlung von Fieber
Fieber sollte nicht immer gesenkt werden, da es eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers ist. Allerdings gibt es Situationen, insbesondere bei hohem Fieber oder wenn der Betroffene sich sehr unwohl fühlt, in denen eine Behandlung sinnvoll sein kann:
- Ausreichend Flüssigkeit: Viel trinken ist wichtig, da Fieber oft mit einem erhöhten Flüssigkeitsbedarf einhergeht.
- Fiebersenkende Medikamente: Produkte wie Paracetamol oder Ibuprofen können zur Fiebersenkung eingesetzt werden, sollten jedoch gemäß den Anweisungen eines Arztes verwendet werden.
- Körperliche Ruhe: Ruhe unterstützt die Heilung und hilft, die Körpertemperatur zu regulieren.
Wann sollte man bei Fieber einen Arzt aufsuchen?
Es ist wichtig, medizinische Hilfe zu suchen, wenn:
- Das Fieber länger als drei Tage anhält oder sehr hoch ist (über 39,5 °C).
- Begleitsymptome wie Ausschlag, Atembeschwerden, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit oder Verwirrtheit auftreten.
- Der Allgemeinzustand sich deutlich verschlechtert.
Temperaturbereiche und ihre Bedeutungen
Temperaturbereich | Bezeichnung | Handlungsbedarf |
---|---|---|
Unter 36,5 °C | Untertemperatur | Beobachten, ggf. Arzt aufsuchen bei anhaltenden Symptomen |
36,5 °C – 37,5 °C | Normale Temperatur | Kein Handlungsbedarf |
37,5 °C – 38 °C | Erhöhte Temperatur | Beobachten, bei Unwohlsein oder anderen Symptomen Arzt konsultieren |
Über 38 °C | Fieber | Arztbesuch empfohlen, bei hohem Fieber und Unwohlsein aktive Fiebersenkung |
Über 39,5 °C | Hohes Fieber | Sofortige ärztliche Betreuung erforderlich |
Ab wann ist Fieber gefährlich?
Fieber an sich ist meist nicht gefährlich, kann aber ein Hinweis auf eine ernste Infektion sein. Besonders bei Temperaturen über 39,5 °C oder wenn das Fieber länger als drei Tage anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Kann Fieber ohne weitere Symptome auftreten?
Ja, Fieber kann auch ohne weitere Symptome auftreten. In solchen Fällen sollte es beobachtet und bei anhaltend hohen Temperaturen ein Arzt konsultiert werden.
Welche Hausmittel helfen gegen Fieber?
Zu den wirksamsten Hausmitteln gehören viel Trinken, kühle Wadenwickel und leichte Kleidung, um die Wärmeabgabe zu unterstützen. Auch Ruhe und Schlaf sind wichtig.
Sollte man bei Fieber immer Medikamente nehmen?
Nicht unbedingt. Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol sind effektiv, sollten aber nach ärztlichem Rat und nicht routinemäßig eingesetzt werden. Besonders bei Kindern ist Vorsicht geboten.