Scharlach ist eine der bekanntesten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern und sorgt oft für Besorgnis bei Eltern. Die durch A-Streptokokken verursachte Krankheit zeichnet sich durch Symptome wie Halsschmerzen, Fieber und einen charakteristischen Hautausschlag aus. Obwohl Scharlach in erster Linie Kinder betrifft, kann die Krankheit Personen jeden Alters erreichen. In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige über die Symptome, Übertragungswege und Behandlungsmöglichkeiten von Scharlach, um bestens informiert zu sein und angemessen reagieren zu können.
Symptome von Scharlach
Scharlach beginnt oft plötzlich und äußert sich durch eine Kombination von Symptomen, die Eltern schnell alarmieren können. Die Erkrankung setzt typischerweise mit hohem Fieber und Halsschmerzen ein. Diese initialen Anzeichen werden oft von Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und allgemeinem Unwohlsein begleitet, was die Diagnose ohne spezifische Tests erschweren kann. Ein charakteristisches Merkmal von Scharlach, das ihn von anderen kindlichen Infektionskrankheiten unterscheidet, ist der feinpunktierte, rote Hautausschlag, der sich typischerweise zuerst im Brustbereich zeigt und sich dann schnell über den Körper ausbreitet. Dieser Ausschlag fühlt sich an wie Schmirgelpapier und sieht oft aus wie eine Sonnenbrandreaktion.
Nach ein bis zwei Tagen entwickelt sich bei den meisten Betroffenen die sogenannte „Himbeerzunge“: Anfänglich weiß belegt, schält sich die Oberfläche der Zunge nach einigen Tagen ab und hinterlässt eine hellrote, geschwollene Zunge mit hervortretenden Geschmacksknospen. Die Wangen sind meist stark gerötet, während die Haut um den Mund herum auffallend blass bleibt. Der Ausschlag und die Rötungen klingen typischerweise nach etwa einer Woche ab, gefolgt von einer Periode, in der sich die Haut, besonders an den Händen und Füßen, schält.
Die häufigsten Symptome bei Scharlach und deren Verlauf
| Symptome | Krankheitsdauer |
|---|---|
| Fieber und Halsschmerzen | 1-3 Tage vor weiteren Symptomen |
| Hautausschlag | 1-2 Tage nach Fieberbeginn, hält 6-9 Tage an |
| Himbeerzunge | 3-5 Tage nach Krankheitsbeginn |
| Hautschälung | Nach etwa 7-10 Tagen, kann bis zu drei Wochen dauern |
Obwohl Scharlach normalerweise gut auf Antibiotika anspricht und mit einer korrekten Behandlung schnell überwunden werden kann, ist es wichtig, auf die Symptome zu achten und bei Verdacht auf Scharlach einen Arzt aufzusuchen, um Komplikationen zu vermeiden.
Übertragung und Prävention von Scharlach
Übertragungswege
Scharlach wird hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Personen übertragen. Das Bakterium Streptococcus pyogenes, der Auslöser von Scharlach, befindet sich oft im Rachenraum und wird vor allem beim Husten, Niesen oder Sprechen durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Kinder und Erwachsene, die engen Kontakt mit einem Infizierten haben, sind besonders gefährdet. Selten kann die Krankheit auch über kontaminierte Gegenstände wie Spielzeug, Besteck oder Handtücher übertragen werden, die kürzlich von einem Infizierten verwendet wurden.
Präventionsmaßnahmen
Die effektivste Methode, um die Ausbreitung von Scharlach zu verhindern, ist eine gute Handhygiene. Regelmäßiges Händewaschen mit Seife und Wasser kann die Übertragung der Erreger minimieren. In Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten ist es besonders wichtig, die Hygienevorschriften zu beachten und Kinder mit Symptomen von Scharlach vom Besuch der Einrichtung fernzuhalten, bis sie nicht mehr ansteckend sind. Dies wird in der Regel 24 Stunden nach Beginn einer Antibiotikabehandlung erreicht.
Kranke sollten darauf achten, beim Husten oder Niesen ein Taschentuch vor Mund und Nase zu halten oder in die Armbeuge zu niesen, um die Verbreitung von infektiösen Tröpfchen zu vermeiden. Taschentücher sollten nach Gebrauch sofort entsorgt werden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass infizierte Personen keine persönlichen Gegenstände mit anderen teilen.
Da es keine Impfung gegen Scharlach gibt, sind diese präventiven Maßnahmen entscheidend, um die Ausbreitung der Infektion zu kontrollieren und sowohl die Betroffenen als auch ihre Umgebung zu schützen.
Behandlung von Scharlach
Die Behandlung von Scharlach basiert primär auf der Verabreichung von Antibiotika, da die Krankheit durch Bakterien verursacht wird. Penicillin ist das Antibiotikum der Wahl, es wird in der Regel als zehntägige Kur verordnet. Es ist entscheidend, dass die vollständige Antibiotikabehandlung abgeschlossen wird, auch wenn sich die Symptome bereits nach wenigen Tagen verbessern. Dies stellt sicher, dass alle Bakterien abgetötet werden und reduziert das Risiko von Rückfällen oder schwerwiegenderen Komplikationen wie rheumatischem Fieber oder Nierenentzündungen, die sich als Spätfolgen einer nicht vollständig behandelten Scharlach-Infektion entwickeln können.
Neben der Antibiotikabehandlung können symptomatische Behandlungen helfen, die Beschwerden des Patienten zu lindern. Dazu gehören:
- Schmerz- und Fiebermittel: Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen können verwendet werden, um Fieber und Halsschmerzen zu lindern.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Besonders bei Fieber ist es wichtig, viel zu trinken, um einer Dehydration vorzubeugen.
- Ruhe: Ausreichende Ruhe ist wichtig, damit der Körper sich erholen und gegen die Infektion kämpfen kann.
Zusätzlich können einfache Hausmittel angewendet werden, um Symptome wie Halsschmerzen zu mildern. Gurgeln mit Salzwasser oder das Lutschen von Eiswürfeln kann temporäre Linderung verschaffen. Es ist auch ratsam, weiche Nahrung zu sich zu nehmen, die den Hals nicht weiter reizt.
Es ist wichtig, dass Eltern und Betreuer bei Anzeichen einer Verschlechterung sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, insbesondere wenn Symptome wie starke Atembeschwerden, anhaltend hohes Fieber oder starke Bauchschmerzen auftreten.
Was sind die ersten Anzeichen von Scharlach bei Kindern?
Anzeichen von Scharlach bei Kindern umfassen plötzlich einsetzendes Fieber, Halsschmerzen, Kopf- und Bauchschmerzen sowie das charakteristische feinpunktige, rote Hautausschlag.
Wie lange ist Scharlach ansteckend?
Ohne Behandlung kann Scharlach bis zu drei Wochen nach Beginn der ersten Symptome ansteckend sein. Mit Antibiotikatherapie verringert sich die Ansteckungsfähigkeit erheblich und endet in der Regel 24 Stunden nach Beginn der Behandlung.
Kann Scharlach ohne Antibiotika geheilt werden?
Scharlach kann auch ohne Behandlung abklingen, jedoch erhöht das Unterlassen einer Antibiotikabehandlung das Risiko von Komplikationen und Spätfolgen deutlich.
Können Erwachsene auch Scharlach bekommen?
Ja, obwohl Scharlach hauptsächlich Kinder betrifft, können auch Erwachsene infiziert werden, besonders wenn sie engen Kontakt zu infizierten Kindern haben.
